„Gefickt“

Zugegeben, es gibt subtilere Romantitel. Andererseits mag auch so manch ein unvoreingenommener „Feuchtgebiete“-Käufer gedacht haben, ein Buch über das Amphibienleben in Nassbiotopen zu erwerben. Ein derartiger Etikettenirrtum ist bei „Gefickt“ so gut wie ausgeschlossen: Was draufsteht, ist tatsächlich auch drin. Es wird und man ist – nämlich: gefickt. Ja, es geschieht durchaus noch etwas mehr als nur das, aber dieses Wörtchen, das auf Vorschlag von Verleger und Lektorin zum Titel wurde, fasst den Roman durchaus gut zusammen.

Dieser Text hat knapp zwanzig Jahre auf dem Buckel. Er ist unter einem literarischen Eindruck entstanden, der sich unschwer erraten lässt (und zudem erwähnt wird). Unter dem Arbeitstitel „So cool“ habe ich versucht, eine negative Hauptfigur wirklich konsequent durchzuhalten, was tatsächlich nicht ganz einfach ist. Nein, es war nicht – niemals! – die Frage „Darf man das?“, was mich beim Schreiben intensiv umtrieb, sondern jene, wer länger mitmacht – meine Figuren oder ich. Aus vielen Gründen hänge ich sehr an diesem Text (der übrigens wirklich seine subtilen Momente hat), weshalb es mich gefreut hat, als Karsten Sturm von „Chichili“ anfragte, ob ich nicht etwas hätte, das sich für eine reine eBook-Veröffentlichung eignen würde.

Klappentext:

Ohne Rücksicht auf Verluste fordern zwei bekennende Hedonisten ihren Spaß ein – und sie bekommen ihn, notfalls mit Gewalt. Nichts ist ihnen heilig; Tabus kennen sie ebenso wenig. Peace, so der Künstlername des Erzählers Henry, arbeitet als Discjockey im In-Club Z und hat nur eines im Sinn: welches Mädchen sich als nächstes flachlegen lässt. Sein Freund Phillie, der von seinem Vater schwer misshandelt wird, geht regelmäßig mit Peace auf Tour. Die extremen, teils tragikomischen Exzesse des Duos enden in kleinen bis mittleren Katastrophen, was die beiden jedoch nicht schert. Bis ihre Taten und Untaten sie nach und nach einzuholen beginnen …
Ein Roadmovie in Romanform für Freunde des derben bis tiefschwarzen Humors.

Den Roman gibt es ausschließlich als eBook, aber in allen gängigen Formaten.

Noch eine Anmerkung: Während der vergangenen Tage bin ich von nicht wenigen Leuten angesprochen worden, die einerseits erklärten, im Leben kein Buch mit einem solchen Titel kaufen zu wollen (nicht einmal als eBook), und andererseits/zugleich nachfragten, wie ich auf die irre Idee gekommen bin, dieser Titelei zuzustimmen. Tatsächlich fühlt es sich … merkwürdig an, einen Roman mit einem solchen Titel im Portfolio zu haben, zumal der Verlag mit dem Untertitel, von dem ich auch erst nach dem Erscheinen erfahren habe, praktisch noch einen obendrauf gesetzt hat. Aber, hey – es ist, wie es ist. Zudem kann und sollte der Titel durchaus als Warnung verstanden werden. Nicht verstanden werden sollte er als Hinweis darauf, dass es sich um eine Art Sex-Selbsterfahrungsgeschichte, Erotik im weitesten Sinn oder ähnliches handelt. Das ist definitiv nicht der Fall.

Und noch eine Anmerkung: Obwohl praktisch nicht für den Titel geworben wird, scheint es eine recht rege Nachfrage zu geben, was mich natürlich freut (Danke!). Seltsam finde ich allerdings, in welchen Kategorien bei „Amazon“ dieser Roman erfolgreich ist: