Freitags bei Paolo

Auf dem Frühstückstisch stand eine einzelne, frische Margerite in der kleinen Vase, und daran lehnte das Polaroidfoto, das Paolo an ihrem ersten Abend gemacht hatte. Clemens stand mit dem Rücken zur Tür und hantierte an der Pfanne; es zischte und qualmte, manchmal verbrannte er einen Pancake ein bisschen, denn Kochen gehörte nicht zu seinen Kerntalenten. Aber es duftete außerdem nach frischem Kaffee, und es war gemütlich und ihr Zuhause und überhaupt, und, Scheiße, sie liebte ihn einfach über alles. Das Gefühl war mit einem Mal so unbeschreiblich stark, dass ihr Tränen in die Augen traten. Marie blinzelte und wischte sich mit der Fingerkante an den Augen entlang, dann räusperte sie sich. (Auszug)

Lieben – verlieren – lieben

Marie und Clemens haben sich in der Millenniumsnacht 2000 kennen- und lieben gelernt. Seither pflegen sie ein Ritual: Freitags treffen sie sich immer bei ihrem Lieblingsitaliener – bei Paolo. Und sie schwören sich: Wenn es irgendwann in ihrer Beziehung nicht mehr knistert, wollen sie es beenden. Nach zwanzig Jahren ist es dann so weit: Sie beschließen, getrennte Leben zu leben, müssen aber bald erkennen, was für ein Wagnis sie eingegangen sind. Denn bei aller gefühlten Freiheit bleibt die Frage: Wie sieht ein erfülltes Leben voller Liebe und Zufriedenheit denn wirklich aus?

Eine Lebens- und Liebesgeschichte, voller Witz, Präzision und Warmherzigkeit erzählt – aber auch ein kluger Roman über die Freiheit der Kunst und die Balance zwischen Karriere- und Gefühlswelt. (Klappentext)