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Aktuelles aus meinem Schreibstübchen

PEN Berlin – ich bin dabei

Als das PEN-Zentrum Deutschland im Mai 2022 in Gotha tagte, sollte dort u.a. über meinen Zuwahlantrag entschieden werden. Dazu kam es aufgrund der Turbulenzen rund um die Präsidentschaft von Deniz Yücel dann leider nicht mehr. Ein ziemlich rasant herbeigeführtes, aber nicht unbedingt erwartetes Ergebnis dieser Turbulenzen war am 10.6.2022 die Neugründung des „PEN Berlin“, bei der ich dabeisein durfte. Wenn sich die Turbulenzen gelegt haben, wird sich der neue PEN hoffentlich in erster Linie seiner Hauptaufgabe widmen können, nämlich dem Schutz der Freiheit des Wortes und jener, die in Gefahr geraten, weil sie diese Freiheit für sich in Anspruch zu nehmen versucht haben. Diese Aufgabe ist jederzeit von enormer Wichtigkeit, aber derzeit in ganz besonderer Weise.

Servus.

(Dieser Text ist als Einstiegstext verankert – aktuelle Beiträge findet Ihr weiter unten.)

Im März 2003 ist mein erster Roman – „Radio Nights“ (Aufbau) – erschienen, seit November 2022 ist der zwölfte auf dem Markt: „Freitags bei Paolo“ (Aufbau). Alle älteren Bücher sind immer noch erhältlich, also auf der so genannten „Backlist“. Die übernächsten sind in Vorbereitung, und Ideen für mindestens ein Dutzend weitere sind notiert.

Während dieser Jahre ist eine Menge passiert. Ich habe zig Lesungen gehalten (einige sollen sogar, hört man, recht interessant gewesen sein), habe hunderte Leserbriefe bekommen (und die meisten beantwortet), war in Presse, Funk und Fernsehen, wurde ein paar Dutzend Male interviewt. Google liefert eine Achtelmillion Treffer, wenn man meinen Namen eintippt. Okay, ein paar davon verstehe selbst ich nicht. Aber – immerhin. Ein Buch – „Geisterfahrer“ (2008) – ist auf Französisch erschienen, von diesem Titel wird es (siehe unten) außerdem bald eine Comic-Version geben. Ich durfte viele Sachbeiträge verfassen, darunter für die „Zitty“, den „Standard“ und das Magazin „DATUM – Seiten der Zeit“. In diversen Anthologien wurden Texte von mir publiziert. Die meisten meiner Romane gibt es auch als Hörbücher, von tollen Schauspielern wie Steffen Groth, Martin Bross, Jona Mues, Jan Viethen und Thomas Nicolai eingesprochen. Die Verfilmung von „Leichtmatrosen“ hat im Sommer 2016 stattgefunden, und das Ergebnis mit Golo Euler, Stefan Százs, Gabriel Merz und Susanne Bormann in den Hauptrollen war im Sommer 2017 in der ARD zu sehen (und wuselt seither immer mal wieder durch die dritten Programme und ARD-Mediatheken).

Was ich sagen will: Ich bin dann wohl Schriftsteller. Wenn man in eine Buchhandlung geht und einem Mitarbeiter meinen Namen langsam buchstabiert, bekommt man sehr wahrscheinlich die Wegbeschreibung zu einem Regal, in dem ein, zwei Romane von mir stehen. Vielleicht sieht man sogar welche auf einem Stapel liegen. In vielen Büchereien dürfte es sich ähnlich verhalten. Leute – denen ich dankbar bin – haben einen Wikipedia-Beitrag verfasst. Ich wurde für Blurbs angefragt – das sind die Kurzzitate auf der Rückseite von Büchern anderer Autoren (etwa „Prima Buch“ – Tom Liehr). Storys wurden vertont, zum Beispiel vom Deutschlandradio.

All das ist immer noch sehr seltsam, und ich warte nach wie vor darauf, dass jemand hinter einer Hausecke hervorspringt und „War nur ein Scherz!“ kräht. Ehrlich. Es ist ein großes¸großes Glück und nahezu ein legitimes Wunder, dieser Arbeit nachgehen zu dürfen – und das auch noch relativ erfolgreich. Weil diese Arbeit irren Spaß macht.

Und das habe ich Euch zu verdanken. Also, hey: Danke!

Tom Liehr - Foto © Susanne Schleyer/Autorenarchiv.de, Weiterverwendung streng untersagt!
Tom Liehr – Foto © Susanne Schleyer/Autorenarchiv.de, Weiterverwendung streng untersagt! (So habe ich übrigens vor ungefähr 15 Jahren ausgesehen.)

Herzlich,
Tom

Späte Ehre für „Pauschaltourist“

Nach „Idiotentest“ ist nun auch „Pauschaltourist“ (2009) von Jona Mues für „Fine Voices“ ganz hinreißend eingelesen worden. Das Hörbuch gibt’s bei Spotify, Deezer, Apple und bei Audible – nähere Infos hier. Die politisch nicht immer korrekte, recht amüsante Geschichte um den Reisejournalisten Nikolas Sender, der mit seiner burschikosen und unter Flugangst leidenden Kollegin Nina Blume in die Pauschalhöllen rund ums Mittelmeer geschickt wird, passt möglicherweise nicht ganz präzise in die Jahreszeit, aber vielleicht nährt sie die Hoffnung darauf, dass der nächste Sommerurlaub irgendwie stattfinden kann, unter dem Motto: „Willkommen in meinem Land!“ Enjoy! 🙂

Lest die Wahrheit!

Endlich ist es geschafft – mein Heimatroman „Die Wahrheit über Metting“ ist seit dem 13.10.2020 im Handel erhältlich, und zusätzlich als ElektrobuDie Wahrheit über Mettingch und zum Hören, gelesen von Martin Bross (aber leider nur bei Audible als Download verfügbar). Parallel zum Verfügbarkeitstermin ist eine Leserunde bei „Lovelybooks“ gestartet – und am 20. Oktober geht es in gleicher Sache in meinem Lieblings-Bücherforum „Büchereule“ los. Da, dort oder anderswo – lest mein neues Buch, und sagt mir, wie es Euch gefällt!

Danke und viel Spaß (und: bleibt gesund)!

Herzlich,
Tom

Die Wahrheit muss noch bis zum Herbst warten

Es hat dieses Mal ein bisschen länger gedauert, und aufgrund der unerwarteten Umstände dauert es leider noch ein wenig länger. Eigentlich war mein elfter Roman „Die Wahrheit über Metting“ für Ende Mai 2020 zur Veröffentlichung geplant. Weil aber in diesem Jahr vieles ganz anders ist, musste der Roman auf den Herbst verschoben werden, obwohl er längst fertig ist. Der offizielle Erscheinungstermin ist nunmehr der 13. Oktober 2020. Ab diesem Tag könnt Ihr, wenn Ihr wollt – was mDie Wahrheit über Mettingich sehr, sehr freuen würde – alles darüber erfahren, wie Tomás Lebesanft in den späten Siebzigern im niedersächsischen Metting groß wird, und zwar im „Alten- und Pflegeheim Horizont“ in Metting-Hasenhügel, einem Randbezirk der (von mir erfundenen) Kleinstadt. Ihr könnt dann auch Marieluise Benedickt kennenlernen, Toms erste Freundin, oder Josefa, seine griechische Landschildkröte, und außerdem seinen besten Freund Filip aus Metting-Zeck. Und Toms etwas eigenartige Eltern – und die anderen Bewohner des Pflegeheims. Aber das ist nur der Anfang der Geschichte …

Auf die Ihr, wie erwähnt, nun leider noch ein paar Monate warten müsst. Ich hoffe sehr, dass wir alle diese Zeit gut überstehen. Bleibt gesund!

Herzlich,
Euer Tom

P.S.: Wenn Ihr auf die Cover meiner Bücher klickt, kommt Ihr nicht, wie Ihr das möglicherweise gewöhnt seid, auf eine Amazon-Bestellseite. Ihr landet stattdessen im Autorenwelt-Buchshop. Die Bücher, die Ihr dort bestellt – und das Sortiment ist umfassend -, liefert Euch libri nach Hause, aber der Shop hat eine Besonderheit: Vom Buchpreis geht ein kleiner Prozentsatz direkt an die Autoren, die sich dort registriert haben*. Wir bekommen nämlich von jedem verkauften Buch normalerweise nur ein paar Cent, ganz unabhängig davon, wo es gekauft wird, und gerade Autoren, die keine Bestseller haben, verdienen auf diese Weise erschütternd wenig Geld. Wenn Ihr also dort bestellt – und genauso schnell Eure Lieferungen bekommt wie sonst auch -, tut Ihr etwas Gutes. Nicht nur für mich. (* und bei Büchern von Autoren, die sich nicht registriert haben, geht der Beitrag an Autorenvereinigungen)

„Geisterfahrer“ goes Graphic Novel

Als er vor zweieinhalb oder drei Jahren zum ersten Mal mit mir Kontakt aufnahm und die Idee vorgestellt hat, habe ich das noch für aussichtslos gehalten, dann kamen die ersten Entwürfe und zogen mir den Stecker, um es mit Herrndorf zu sagen. Inzwischen sind die Verträge gemacht und die Veröffentlichung in einem kleinen, feinen Comicverlag steht an: Unter der Federführung des nach meinem Dafürhalten kongenialen Daniel Haas, der es irgendwie geschafft hat, die Bilder aus meinem Kopfkino abzupausen, entsteht auf 64 Seiten und im Hardcover die Comicversion – sprich: die „Graphic Novel“ – von/zu „Geisterfahrer“, meinem vierten Roman aus dem Jahr 2008. Das Script stammt von Simon Traschinsky, und erscheinen wird das ganze bei EPSiLON, wo Ihr es auch demnächst (vor)bestellen könnt.

Feinkörnig, oder?

Hier zwei Kostproben:

Leichtmatrosen. Der Film. Am 12.5.2017 in der ARD.

Der Film ist fertig – und er ist großartig geworden. Die drei Film-Leichtmatrosen Golo Euler, Stefan Szász und Gabriel Merz passen perfekt, Susanne Bormann ist eine hinreißende Cora, und überhaupt sind Stimmung und Thema des Romans von Drehbuchautorin Silja Clemens und Regisseur Stefan Hering (und den vielen anderen Beteiligten) exzellent eingefangen. Ich hatte beim Screening am 8. April in Schwäbisch Gmünd großen Spaß. Riesigen Spaß.

Und Ihr könnt das auch, wenn Ihr wollt. Am Freitag, dem 12. Mai 2017, um 20.15 Uhr in der ARD.

Hier ist der Trailer:

Leichtmatrosen – der Trailer

(Update: Die Leichtmatrosen schippern immer mal wieder durch die Kanäle, dritte wie erste. Und dann sind sie für eine Weile in den Mediatheken ladbar. Wer über Sendetermine informiert werden will, kann sich z.B. bei „TV-Wunschliste“ anmelden und Sendungsnamen hinterlegen, dann kommt automatisch eine Mail, sobald der Wiederholungstermin ansteht!)

Zehn.

Heiliges Huhn. Es kommt mir vor, als wäre es gestern gewesen, als ich im Chefbüro des Verlags saß und Hände schüttelte, um das Schicksal meines ersten Romans zu besiegeln. Nein, es war nicht gestern, sondern vor mehr als dreizehn Jahren. Ungefähr gestern (plusminus drei, vier Tage) kam das Paket mit den Belegexemplaren meines zehnten Romans. Ab dem 21. Oktober 2016 ist er im gepflegten Handel erhältlich, als edel ausgestattete Klappbroschur: LANDEIER.

Zeit, mit ein paar Traditionen zu brechen, aber nicht mit allen. In „Landeier“ gibt es gleich zwei Ich-Erzähler. Der gescheiterte Großstadtjournalist Sebastian Kunze ist, wenn man so will, eine negative Hauptfigur, seine Frau Melanie, Erzähler Nummer zwei, möglicherweise eine positive. Das Buch spielt im herrlichen Spreewald, diesem pittoresken, sehens- und besuchenswerten Gurkenacker Gebiet südöstlich von Berlin. (Spaß beiseite. Ist wirklich schön da, und die Leute sind auch schrecklich nett.)

Hier die offizielle Inhaltsangabe:

Es ist das Paradies.
Es ist die Hölle.
Man nennt es Landleben.

Sebastian Kunze ist als Großstadtjournalist gescheitert. Er landet mit Frau und Tochter in der brandenburgischen Provinz, denn Melanie ist Psychotherapeutin, und auf dem Land gibt es, was sie braucht: Einen Kassensitz und therapiebedürftige Menschen. Doch die ländliche Realität zwischen Gurkenständen und Landgaststätten hält für das Paar einige Überraschungen bereit. Melanie traut sich bald kaum mehr auf die Straße – wegen all der «Bescheuerten». Sebastian hingegen lernt die Überschaubarkeit des neuen Lebens zu schätzen …

Lest selbst! Und: Viel Spaß dabei! Vielleicht sehen wir uns bei einer Lesung.

Ab August 2015 wird nachts getankt

Nein, dieser Roman wird keine Reminiszenz an jene Zeiten, als man sich des Nachts, wenn die Tankanzeige „Running On Empty“ anzeigte, noch eine Tankstelle suchen musste, die geöffnet hatte. „Nachttankstelle“ spielt in der Jetztzeit und in Berlin, genauer: In Neukölln. Jedenfalls überwiegend.

Das Buch handelt von Uwe Fiedler, 38, chronisch migränekrank. Er ist ein Gutmensch im positiveren Sinn des Wortes, leider aber auch ziemlich lethargisch und allgemein veränderungsscheu. Zehn Jahre hat er mit Ulrike zusammengelebt, aber das ist vorbei, und nun muss er wieder von vorne anfangen, oder eigentlich von hinten, denn es verschlägt ihn aus dem possierlichen Berlin-Friedenau nach Neukölln. Dort lernt er die mysteriöse Tresenkraft Jessica kennen, in die er sich verliebt, und nachts, an der Tankstelle, wo Fiedler jobbt, den Hedonisten Dominik Matuschek, der zuerst sein Mentor wird, dann aber ziemlich schnell sein Widersacher.

In meinem immerhin schon neunten Roman geht es um Freundschaft, Liebe und all diese Dinge, um die es ohnehin immer geht, übrigens auch in anderen Romanen, aber vor allem um Vertrauen, Ehrlichkeit und die Art, wie Menschen miteinander umgehen. Gentrifizierung spielt eine wichtige Rolle, es gibt eine Prise Verschwörung und eine Wagenladung origineller Figuren, wie ich meine. „Nachttankstelle“ ist witzig, lakonisch, manchmal ziemlich nachdenklich und insgesamt ein Buch, auf das hoffentlich nicht nur ich mich äußerst freue. Es hat jedenfalls großen Spaß gemacht, diesen Roman zu schreiben, der einerseits sicher recht liehrtypisch ist, dann aber auch wieder nicht.

Schaut selbst.

Ab August 2015 im gepflegten Handel. Morgens, mittags, abends, gerne aber auch nachts.

Und: Das Tanken nicht vergessen!

(Bild aus der Verlagsvorschau. Die könnt Ihr hier herunterladen.)